XXL schwarz-weiß Analog-Sefie & die Hornet

27/Nov/2018

Die derzeit größten schwarz-weiß-Analog-Selfies kommen aus München, konkret von unserem Kunden Josef Dreisöner (undbedingt Fotos zum Durchblättern in diesem Beitrag beachten und genießen). Er proudziert diese mit einer über 60 Jahre alten „Klimsch“-Kamera. Der 550kg-Koloss steht in den Büroräumen seiner Werbeagentur und fotografiert die wohl „ehrlischsten Portraits, die man sich vorstellen kann“, wie Dreisöner selbst sagt. Nach der aufwändigen Produktion kommt WENZEL mit seiner Hornet zur schonenden, kontaktlosen Digitalisierung ins Spiel.

Film einlegen: Mit einer 20kg-Kassette im Dunkeln

Um das XXL-Selfie im Format 50 x 60 cm zu produzieren, müssen sich der Fotograf und der Portraitierte ca. 60 Jahre in die Vergangenheit begeben. Technisch zumindest. Josef Dreisöner startet den Prozess mit dem Einlegen des Fotopapiers. Dies geschieht natürlich in einer Dunkelkammer, genauer gesagt seinem lichtdicht gestaltetem WC. „Die Filmkassette wiegt sicher 20 kg. Die in der Dunkelheit zu koordinieren braucht Routine. Aber die habe ich mittlerweile.“, sagt Dreisöner. Das Fotopapier legt er buchstäblich „blind“ ein und verschließt den Behälter mit einer Jalousie, hängt ihn wieder auf die Kamera und das Ausrichten aufs Motiv kann beginnen.

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Wie kam der 550kg-Riese nach München?

Rückblick: „Entweder Sie nehmen sie, oder sie kommt weg.“ Mit diesen Worten wurde Josef Dreisöner, Inhaber einer Werbeagentur und WENZEL-Kunde, vor einiger Zeit vor die Wahl gestellt, eine alte Klimsch Praktika Reprokamera von 1957 zu „retten“ und in seine Räume aufzunehmen, oder sie der Schrottpresse freizugeben. Eine Mönchengladbacher Druckerei stand vor der Auflösung und hatte das gute Stück noch übrig. Nach kurzer Bedenkzeit entschied er sich, den 550kg-Koloss mit nach München zu nehmen. „Diese Geräte existieren nur noch sehr selten, eigentlich nur noch in Museen, fotografiert wird damit so gut wie gar nicht mehr. Aber bei mir in der Agentur ist Platz und seither habe ich ein aufwändiges, aber schönes Hobby. Und: sie bietet das größte schwarz-weiß-Selfie, das ich kenne.“

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Kamera ausrichten, ehrliches Selfie machen

Wieder zum Selfie: Nachdem die Kassette mit dem Fotopapier wieder auf der Kamera „sitzt“, richtet Dreisöner diese auf das Motiv – in diesem Fall also den Portraitierten – aus. „Die Schärfe liegt auf der Augenebene. D.h. alles was ein paar Zentimeter vor oder hinter dieser Ebene liegt, wird unscharf, was den besonderen Charme ausmacht.“ Das gilt beispielsweise für die stets weiche Nasenspitze. Um die Augen herum aber wird alles gestochen scharf. „So scharf, dass wirklich jedes Fältchen sichtbar wird. Ich sage immer, es handelt sich um das ehrlichste Foto, das man von sich bekommen kann“, ergänzt Dreisöner, „ohne Filter wie auf Instagram.“ Dies halte auch die ein oder andere Dame davon ab, sich von ihm ablichten zu lassen. Ist die Kamera ausgerichtet, verschließt er diese mit der Kassette und zieht die Jalousie nach oben, das Fotopapier liegt frei. Sobald der Kunde nun den Selfie-Knopf drückt, öffnet sich der Verschluss an der Linse vorne und das Material wird belichtet.

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Alles mechanisch, Linsen als Geldanlage?

So romantisch die Arbeit mit so einem alten Gerät auch ist: Was passiert, wenn ein Bauteil defekt ist? „Ein Schlosser kann mir in der Regel helfen, denn es läuft alles mechanisch ab, ohne digitalen oder elektronischen Schnickschnack.“ Ärgerlich ist es eigentlich nur, wenn die Linse vorne kaputt geht. „Das ist eine spezeille Ausführung. Eine davon kostet über 1000 Euro, der Preis steigt jährlich. Eigentlich eine gute Geldanlage, wenn man drüber nachdenkt.“ Daher hat sich Dreisöner mit zwei Ersatzexemplaren eingedeckt. 

Ein bisschen Hilfe von der modernen Technik 

Zurück zum Selfie. Ein bisschen Hilfestellung von der modernen Technik gibt es: Der Kunde kann per angebrachtem Tablet sich selbst sehen und einen Gesichtsausdruck wählen. Sobald ihm oder ihr dieser gefällt, drückt er oder sie den Knopf in seiner Hand und das Foto ist gemacht. Drei Durchgänge erlaubt Dreisöner, „denn es gibt keine Nachbearbeitung.“ Nach den drei Aufnahmen – jedes Mal mit „Dunkelkammer, Fotopapier raus, verstauen, neues Fotopapier rein, Kassette aufhängen“ – legt Dreisöner alle Bilder in einer lichtdichten Box, um sie zum Fotolabor zu transportieren.

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WENZEL digitalisiert kontaktlos und schonend

Nach ein paar Tagen kommen die entwickelten Aufnahmen zurück und Dreisöner scannt diese bei WENZEL für sein Online-Marketing. „Ich habe versucht, die Fotos in einem Durchzugsscanner zu digitalisieren. Ergebnis: Die Aufnahmen waren vollkommen zerstört“, berichtet Dreisöner. Er machte sich also auf die Suche nach einer besseren Alternative und fand WENZEL mit seiner Hornet. „Das war genau, was ich suchte: Kontaktlos, schnell und schonend. Das spart den Aufwand, sich selbst eine Konstruktion aufzubauen und ist auch preislich absolut fair.“ Die digitalen Aufnahmen verwendet er für seine Website, den Instagram- und Facebook-Auftritt oder zur Weitergabe an Interessenten.  „Aber dran ‚gedreht‘ mit Photoshop o.ä. wird nicht,“ versichert Dreisöner. Es ist und bleibt eben das ehrlichste Selfie, das es gibt.

Ach und übrigens: Wenn Sie glauben, dass Ihnen der eine da bekannt vorkommt… das ist der Obststandl-Didi, ein Münchner Original (hier auf Wikipedia, hier im satirischen Image-Video).

Haben Sie ein ähnliches Digitalisierungsprojekt? WENZEL hilft gerne weiter. Kontaktieren Sie uns jederzeit.

Ihr Matthias Wenzel